Samstag, 23. Oktober 2010

35 - VORBEREITENDE LEKTÜRE AUF KARUNA TRAINING 2

Und nochmal Rosenberg zu einem besonders haarigen Thema:

"Aufgrund unserer Tendenz, in ein "Nein" oder ein "Ich-möchte-nicht ..." eine Zurückweisung hineinzuinterpretieren, ist es gerade bei diesen Botschaften sehr wichtig für uns, die Fähigkeit für eine empathische Reaktion zu entwickeln.

Nehmen wir solche Äußerungen persönlich, dann fühlen wir uns vielleicht verletzt, ohne zu verstehen, was im anderen tatsächlich vorgeht. Wenn wir jedoch das Licht unseres Bewußtseins auf die Gefühle und Bedürfnisse hinter einem "nein" richten, dann wird uns das Bedürfnis klar, das den anderen davon abhält, unseren Wünschen entsprechend zu reagieren"

Ich frage mich nur, wieso die Betrachtung der Gefühle und Bedürfnisse eines Menschen dann unbedingt dazu führen muss, dass der/die Betreffende so reagiert, wie man das gerne haben möchte. Klingt irgendwie manipulativ. Und im übrigen muss es ja auch möglich sein zu sagen "was du da willst, will ich aber nicht"

Freitag, 22. Oktober 2010

34 - VORBEREITENDE LEKTÜRE AUF KARUNA TRAINING :)

Marshal ROSENBERG
"gewaltfreie Kommunikation  p. 142

" Empathie für Stille

Schweigen ist für viele von uns die größte Herausforderung an unser Einfühlungsvermögen. Das gilt besonders dann, wenn wir uns verletzlich gezeigt haben und wissen möchten, wie andere auf unsere Worte reagieren. In solchen Augenblicken ist die Gefahr groß, dass wir unsere schlimmsten Ängste in den Mangel an Resonanz hineinprojizieren und vergessen, uns mit den Gefühlen und Bedürfnissen zu verbinden, die durch das Schweigen zum Ausdruck kommen.

Ich arbeitete einmal mit den Mitarbeitern eines Unternehmens, sprach über etwas sehr Bewegendes und fing an zu weinen.Als ich hochschaute, reagierte der Geschäftsführer auf eine Weise, die schwer anzunehmen war für mich: mit Schweigen.Er wandte seinen Blick mit einem Gesichtsausdruck ab, den ich als Abscheu interpretierte. Zum Glück dachte ich daran, meine Aufmerksamkeit auf das zu richten, was in ihm vorgehen mochte, und sagte:" Durch Ihre Reaktion auf mein Weinen habe ich den Eindruck, dass Sie empört sind und als Trainer für Ihre Mitarbeiter lieber jemanden hätten, der seine Gefühle besser kontrollieren kann."

Hätte er mit "ja" geantwortet, dann wäre es mir möglich gewesen, unsere unterschiedlichen Wertvorstellungen zu akzeptieren ohne irgendwie zu denken, dass mit mir irgendetwas nicht stimmt, weil ich meine Gefühle so ausgedrückt hatte wie kurz zuvor. Aber statt mit "ja" antwortete der Geschäftsführer mit "nein, gar nicht. Ich habe nur gerade daran gedacht, wie sehr sich meine Frau wünscht, dass ich weinen könnte." Er öffnete sich weiter und sprach davon, dass seine Frau, die sich gerade von ihm scheiden ließ, immer wieder darüber geklagt hatte, dass es sich mit ihm lebte wie mit einem Felsblock. "

Montag, 11. Oktober 2010

33 - SO stell ich mir das vor

"Es gibt nicht nur hundert oder fünfhundert, sondern noch viel mehr Laienanhänger, Männer wie Frauen, Schüler von mir, in Weiß gekleidet und sich an sinnlichen Freuden efreuend, welche meinen Anweisungen folgen, auf meinen Rat hören, Zweifel hinter sich gelassen haben, von Verwirrung frei geworden sind, Furchtlosigkeit erlang haben und in meiner Lehre unabhängig von anderen geworden sind."

Siddharta Gotama, Majihini-Nikaya