Donnerstag, 8. September 2011

46 - nächtliche Betrachtungen im freien Raum

UND WIE IST DAS MIT DER ANHAFTUNG ?

Welche Arten von zwischenmenschlichen Beziehungen kann man ohne Anhaftung pflegen ? Freundschaftliche Beziehungen ohne sexuelle Komponente ? Theoretisch müsste das die optimale Voraussetzung für eine anhaftungsfreie Beziehung sein. Aber sogar da taucht immer wieder ein gewisses Besitzstreben, eine gewisse Form der Eifersucht auf bzw ein Gefühl des Mangels und ein Element dieses Mangels ist, fürchte ich, die geringere Anhaftung. Anhaftung ist so leicht mit Liebe zu verwechseln, mit Sicherheit, mit Beständigkeit ...

Sehnsucht nach Liebe oder nach Anhaftung ? Gibt es Liebe ohne Anhaftung ? Und wenn ja, wie lebt man sie ? Wo liegt die Grenze zwischen Nicht-Anhaftung und Gleichgültigkeit ? Ist Nicht-Anhaftung überhaupt ein erstrebenswerter Zustand? Ist das dasselbe wie Freiheit ? Obwohl Freiheit ja eine absolute Illusion ist. Man ist nie frei, weil man sich immer noch selbst Grenzen setzt, auch wenn man sonst niemandem erlaubt es zu tun.

Und was unterscheidet die relative Freiheit vom totalen Ego-trip ? Gehört man nur sich selbst und ist nur sich selbst verantwortlich ? Und warum muss Freiheit so eine einsame Angelegenheit sein ? Trotzdem hat diese kleine Freiheit viele Qualitäten. Wäre da nicht die Sehnsucht nach ...... ja nach was ? nach Anhaftung ? nach Unfreiheit als Perversion der Liebe ? nach Grenzen innerhalb derer Sicherheit herrscht ? Sicherheit und Beständigkeit sind die größten Illusionen überhaupt.Und Sicherheit wovor ? Vor dem Leben ? vor anderen Menschen ?