Dienstag, 3. August 2010

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Das prinzipiell Gute existiert nicht im Gegensatz zu irgend etwas Bösem in uns. Das Gute würde nicht erst dann in Erscheinung treten, wenn wir all unsere schlechten Gewohnheiten ausgerottet oder herausgefunden hätten, was unsere Eltern bei unserer Erziehung alles falsch gemacht haben, oder wenn wir schlank, schön und reich geworden wären oder unser Ideal einer vergeistigten Persönlichkeit verwirklicht hätten. Das prinzipiell Gute in uns ist nicht die "gute" Seite einer in Gut und Böse gespaltenen Welt.Wenn wir die Welt auf diese Weise einteilen - und sei es auch nur in Gedanken - stellen wir allen Dingen um uns herum automatisch Bedingungen und betrachten ein Ding als gut, wenn es diese Bedingungen erfüllt, und als schlecht, wenn es das nicht tut.

Doch das prinzipiell Gute ist un-bedingt , weil es nicht von irgendwelchen Begrenzungen, Beschränkungen oder Bedingungen abhängig ist. Es ist wie ein Felsen über den ein Fluss strömt. Der Felsen ist da, ob der Fluss warm oder kalt ist , ob er schnell oder langsam oder überhaupt nicht strömt

Jeremy Hayward "Heilige Welt" S.35

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